“Jeder hat seine eigene Bande, jeder hat seine eigene Mutter. Aber wenn du einen von uns anrührst, rufen wir unsere Banden zusammen, um dich in die Luft zu jagen” Jul, temps d’avant Seit dem grausamen Mord an Nahel durch die französischen Polizei sind überall in Frankreich Proteste ausgebrochen. In vielen Banlieues brannten in den Nächten Autos, Bullenwachen wurden angegriffen und Banken geplündert. Der Staat setzt sein ganzes Repressionsarsenal gegen die Aufstände ein und tötete dabei einen weiteren Mann mit Gummischrot. Doch dieser Mord ist kein isoliertes Ereignis, nicht nur weil allein letztes Jahr 13 Menschen auf diese Weise von der Polizei umgebracht worden, sondern aufgrund der systematischen Unterdrückung von migrantischen Personen in der Gesellschaft im Allgemeinen. Dies sollte nicht überraschen, schliesslich war der französische Staat seit seiner Gründung am Kolonialismus beteiligt und profitiert auch weiter von der Ausbeutung von diversen Ethnien, sowohl im Inland als auch im globalen Süden. Dies sind aber nicht die ersten Aufstände gegen diese Verhältnisse: 2005 brachen nach dem Tod von zwei Jugendlichen, die vor der Polizei flüchteten, in Banlieues überall in Frankreich über 20 Tage hinweg Revolten aus. Seitdem hat sich aber die Situation in den Banlieues nicht grundlegend verbessert, denn der Kapitalismus will und kann sie nicht verändern. Die Jugend ist eine der stärksten Kräfte in den Revolten. Den jungen Menschen in den Banlieues bietet der Kapitalismus keine Perspektive, Arbeitslosigkeit und Armut sind weit verbreitet. Im Zuge des Mordes an Nahel organisierten sie sich spontan und dezentral und überforderten damit die staatliche Repression regelmässig. Durch ihre Kenntnis der Quartiere, die Aussnutzung der Dunkelheit und ihre Kreativität können sie die technische Überlegenheit der Polizei leicht wett machen und diese sogar in Hinterhalte locken. Wenn sich die Unterdrückten gegen den Kapitalismus erheben, hat der bürgerliche Staat keine Chance. Die Proteste griffen auch auf die Schweiz über, vorletzten Samstag attackierten mehr als hundert Jugendliche in Lausanne die Bullen und zerschlugen Schaufensterscheiben. Denn das Problem von rassistischer Polizei beschränkt sich nicht auf Frankreich: Erst kürzlich wurde eine Anklage gegen sechs Polizist*innen fallengelassen, die in Lausanne Mike Ben Peter brutal festnahmen, woraufhin dieser im Krankenhaus verstarb. Der Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung ist immer gerechtfertigt. Er ist aber auch international, der Kampf in Frankreich und hier richten sich gegen dasselbe System. Von Zürich über Lausanne bis nach Nanterre: En avant la jeunesse en révolte! - Vorwärts mit der Jugend in der Revolte! Hoch die internationale Solidarität! Es lebe die kämpfende Jugend!
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