Während wir mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie stecken, liegt die Priorität weiterhin auf der Sicherung und Rettung der Wirtschaft. Die Zahlen von Neuansteckungen sind in dieser zweiten Welle so hoch wie noch nie zuvor und so kommen die Spitäler erneut an ihre Kapazitätsgrenzen. Statt dass wir seit Frühjahr dieses Jahres und somit aus dieser ersten Welle etwas gelernt hätten, zum Beispiel in die Anschaffung weiterer Beatmungsgeräte investiert hätten, kümmerte sich die Regierung hauptsächlich darum, wie sie möglichst viele Kosten an die Bevölkerung abwälzen kann und auch, wie man grösseren Firmen das überleben erleichtern könnte. Auch die anfänglichen Lobreden über das Pflegepersonal, welches längere Arbeitszeiten, weniger Pausen und mehr Arbeitstage am Stück leistete blieb zum Danke schliesslich wenig übrig. Die Pandemie zeigt noch deutlicher als sonst, welche Menschen in diesen systemrelevanten Berufen arbeiten und auch zu welchem Lohn. Doch von einer Besserung der Arbeitsbedingungen kann nicht zu sprechen sein. Ganz im Gegenteil, die Arbeitsbedingungen werden weiterhin verschärft, das Arbeitsgesetz gilt bei der Pflege schon lange nicht mehr, in von der Institution begründeten Notfällen darf so viel und so lange gearbeitet werden wie eben möglich oder nötig. Der Applaus soll reichen. Hier zeigt sich einmal mehr, wie in unserem kapitalistischen System die Gesundheit der Menschen der Gesetzmässigkeit des Profits unterliegt, und das nicht nur in der Schweiz sondern weltweit! Auch hier zeigt sich erneut, die Gesundheit wird dem Profit unterworfen.
Ein Beispiel hierfür wäre die Swiss. So kündete diese an, über 1000 Stellen zu streichen, zahlt der Chefetage gleichzeitig aber noch die Boni für das Jahr 2019 aus, diese noch vom Bund mitfinanziert. Diese Krise hat aber nicht nur Auswirkungen auf diese Wirtschaftssystem, welches von der herrschenden Klasse immer als stabil und unangefochten beste Option für alle hochgehalten wurde, sondern hat auch Auswirkungen auf die Psyche der Menschen. Insbesondere auf die der Jugend!
Was für uns früher normal war, beispielsweise uns mit Freunden treffen, in den Ausgang gehen ect. ist auf einmal zu unterlassen. Verständlicherweise wirft auch diese Haltung Fragen auf, denn auch hier ist zu beobachten, dass die Wirtschaft vor den Bedürfnissen der arbeitenden Menschen gestellt wird, denn jeden Tag in die vollgestopfte S-Bahn zur Arbeit fahren zu müssen scheint kein Problem zu sein. Wir haben genug davon, dass an unsere Solidarität appelliert wird, dass für uns, die auch mitten in der Krise vielfach nicht von zuhause aus arbeiten können, nicht mehr übrig bleibt als Applaus. Wir haben genug davon, dass jene, die sich in der Chef-Etage befinden, weiterhin ihren normalen, fetten Lohn abkassieren, normale Arbeiterinnen und Arbeiter aber mit Kurzarbeit vertröstet werden. Aus diesem Grund müssen wir uns organisieren und Solidarität von unten aufbauen! #parlamentennievertrauen #widerstandvonuntenbauen #gesundheitstattprofit
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